NORMAL (AT)
Stand 06.07.2021
Aktuell sind wir mitten im Prozess des Arbeitens mit Sören. Dabei geht es viel um Vertrauen sowie darum, eine, für Sören zuverlässige, Beziehung aufzubauen. Zeit ist dafür ein wichtiger Faktor. Ich trete immer wieder in den Dialog, sowohl mit Sören, als auch mit Aylin. Wir sprechen über ihre aktuelle Situation, den Film, ihr Sorgen und auch Ängste. In Bezug auf unsere Drehs und seine Bewerbungsverfahren äußert sich aktuell, dass Sören große Angst hat, Erwartungen nicht erfüllen zu können. Daher vermeidet er alles, wobei er potenziell scheitern könnte - wie eben Bewerbungsgespräche oder auch ein Dreh.
Sören und Aylin stehen wenige Tage vor der Geburt und dadurch enorm unter Druck. Daher gebe ich ihnen gerade Raum und plane im unmittelbaren Zeitraum um die Geburt keine Drehs.
Bei Fragen des Umgangs mit Sören und Aylin tausche ich mich immer wieder mit einem guten Freund und Betreuer in Sörens Einrichtung aus. Er kennt das junge Paar schon seit mehreren Jahren und kann ihr Verhalten daher, und aufgrund seiner Profession, gut einordnen und mir Hintergrundinformationen geben. Dieser Kontakt ist extrem wertvoll und erleichtert mir das Verständnis um gewisse Verhaltensweisen enorm.
Je tiefer die Einblicke werden, die ich in Sörens und Aylins Alltag bekomme, desto spannender wird dieses Projekt für mich. Dabei tauchen immer wieder neue Schwierigkeiten auf, die mich verstehen lassen, wie schwierig es für das Paar ist, den Einstieg in ein selbstständiges und geregeltes Leben zu schaffen. Genau deswegen sehe ich großes Potenzial in dem Film. Die komplexen Zusammenhänge von seiner Vergangenheit und den daraus resultierenden Verhaltensmustern, sowie den Schwierigkeiten die Sören dadurch im Alltag hat, bieten eine sehr interessante Grundlage für Normal. Den Blick des/der Zuschauer*innen für diese Themen zu öffnen ist mir ein persönliches Anliegen!